Freitag, 14. März 2014

Und morgen Mittag bin ich tot!


Ich habe mir nun auch endlich den Film anschauen können, und morgen Mittag bin ich tot. Denn er ist gestern bei uns in Münster in einem kleinen Kino angelaufen. Ich habe mich mit Wencke verabredet, um ihn mit ihr gemeinsam zu sehen.

Das Kino ist wie gesagt ein sehr kleines. In den Saal passten gerade mal 58 Personen rein. Es waren leider nur geschlagene 7 Leute in dem Film. 4 Frauen und 3 Männer.

Ich schreibe euch mal auf, wie das Kino den Film beschreibt.

" Und morgen Mittag bin ich tot "

Bewegend und gleichermaßen ernsthaft wie humorvoll erzählt Frederik Steiner von einer todkranken 22-Jährigen und ihrem Entschluss zu sterben

Jede Stufe stellt für Lea (Liv Lisa Fries) ein riesiges Hindernis dar, eine Treppe ist nur mit Sauerstoffflasche zu überwinden. Die 22-Jährige Frau leidet an Mukoviszidose im Endstadium. Leidet so sehr, dass sie fröhlich zum Lebensende in die Schweiz fährt. An ihrem Geburtstag möchte sie sterben, um die Qual zu beenden. (...)



Lea ist eine sehr hübsche, meist lächelnde Frau, die davon träumt, in ihrer Parallelwelt ganz frei davon zu düsen. Doch nach zehn Minuten wird der Ernst der Lage drastisch klar. Nicht so sehr ihre Hustenanfälle oder das Übergeben dabei, sondern die Entscheidung Leas schnürt einem beim Zusehen die Luft ab. Nun brechen die Frauen der Familie auf zur finalen Geburtstagsparty in Zürich.



"UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT ist auch eine Frauen-Familiengeschichte mit Mutter Hannah und Oma Maria, die sich gar nicht grün sind, und mit der älteren Schwester Rita. Es entsteht ein Kaleidoskop der Reaktionen auf den selbst bestimmten Tod, bei der ruppigen, aber solidarischen Schwester, bei der Mutter, die den sicheren Tod verdrängen will und auch sonst gerne wegläuft. Und auch bei der gütigen Oma, die cooler tut, als sie wirklich ist."

Jetzt zu meinem Fazit, zu diesem Film.

Liv Lisa Frier hat doch sehr überzeugend eine Mukoviszidose Betroffene gespielt. Durch diese ständige Kurzatmigkeit hatte ich mich dabei erwischt selbst wieder so zu atmen während des Films. Bei den Husten Attacken kamen sehr viele Erinnerungen vom mir selbst wieder hoch. Das hat mich echt zum Heulen gebracht. Die Situation wie sie in der Familie ist, kam mir selbst sehr bekannt vor. Gerade das Mutter Tochter Verhältnis zu der Schwester von Lea, spiegelte ganz gut die meiner Schwester und Mutter wieder. Auch das die Mutter so an Lea hängt und nicht weiß, was sie ohne sie noch anfangen soll. Auch das kenne ich nur zu gut von meiner Mama. Lea hatte aber auch den Witz den wir Mukoviszidose Betroffenen haben. Immer ein Scherz auf Lager, am besten noch schwarzer Humor. Und das trotz der ernsten Lage. Genau so war ich auch immer und bin es heute noch. Der Film hat mir gezeigt, dass ich einfach nur froh sein kann, nicht in dieser Lage gewesen zu sein. Also wirklich vor dem Erstickungstot zu stehen. Sondern das ich noch die Chance hatte ein neues Organ zu bekommen und jetzt das Leben noch mal neu erleben darf/kann. Ich wüsste aber nicht, wie ich in der Situation gehandelt hätte, wenn ich wirklich nicht mehr gekonnt hätte. Ob ich auch den Freiwilligen Tod gewählt hätte. Ist ein schwieriges Thema.

Jeden falls waren alle 7 Personen im Kino am Weinen. Wencke und ich bestimmt am meisten, da wir es ja wirklich nachvollziehen konnten. Das spielte sich quasi unser Leben auf der Leinwand ab. So kam es mir zumindest vor.

Wir sind beide sehr bedrückt nach Hause gefahren und hatte noch den ganzen Abend an dem Film zu knacken.

Schade finde ich es, das er nur im "kleinen" Kino läuft und nicht im großen. Es sollte sich wirklich mal die Masse den Film anschauen um einfach mal ein Bild über Mukoviszidose zu bekommen. Vielleicht verstehen dann einige Leute eher was mit uns los ist, und wir werden nicht immer so blöd angeschaut, wenn man irgendwo mit Sauerstoff steht und vor lauter Luftnot nicht weiter kommt.



Schaut euch den Film bloß an!!!!





Zum Glück habe ich nicht von dem Film geträumt, sonst hätte ich wohl die Nacht durch geheult.

Heute Morgen bin ich ganz munter aufgestanden.
                                                                                                                                                         
Habe mich fertiggemacht und bin dann mit Honey Einkaufen gefahren.

Nach dem Einkaufen sind wir beiden zum Jim gefahren. Ich habe Jim gründlich das Winterfell raus gebürstet und bin dann mit ihm und Honey ne Runde spazieren gegangen. Quasi die letzten Sonnenstrahlen ausnutzen, den am Wochenende soll ja der Regen kommen.





Jim war wieder super lieb beim Spaziergang. Sogar der Trecker der Gülle aufs Feld gefahren hat, hat ihn nicht gestört. Er war froh mal wieder was anderes zu sehen. Immer wieder stupste er mich von hinten an und wollte ein Leckerchen haben. Ich hatte Möhren in der Jackentasche. Die gab es aber nicht so einfach. Am Stall wieder angekommen, bekam er zu Belohnung noch ne Schüßel voll Möhren. Dann stellte ich ihn zurück in seinen Offenstall und fuhr anschließend nach Hause. Honey konnte direkt wieder unter die Dusche gehen. Danach haben wir ne pause auf der Couch gemacht.

Gegen 17 Uhr sind wir noch mal ne Runde spazieren gegangen. Zwischen durch habe ich noch das Badezimmer, die Küche und die Wäsche gewaschen. Nun warte ich auf meinen Mann, der gleich nach Hause kommt. Dann gibt es Abendessen und anschließend eine erholsame heiße Badewanne.

Wünsche euch noch einen schönen Abend!



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