Dienstag, 8. September 2015

Habe mich mit dem ehemaliegen Fußballspieler des MSV Duisburg Michael Tönnies über Tx Unterhalten



120.494
Sei 1963 wurden in Deutschland 120.494 Organe transplantiert (inklusive Lebend- und Dominospenden). Übertragen wurden 78.100 Nieren, 21.956 Lebern und 11.932 Herzen. Außerdem wurden 4.947 Lungen und 3.559 Pankreata transplaniert.
Dank einer Organspende konnten vielen schwer kranken Menschen geholfen werden, deren eigene Organe versagten – etwa durch einen Unfall oder eine Krankheit. Die Transplantation ist häufig die einzige Therapie, die das Leben dieser Menschen noch retten kann oder deren Lebensqualität deutlich verbessert.
                                Quelle: DSO Organspende und Transplantation in Deutschland – Jahresbericht 2014


Diese Zahl 120.494 ist schon beeindruckend. Wievielen Menschen so schon ein neues Leben geschenkt wurde. Dank der Menschen die sich für die Organspende zu Lebzeiten entschieden haben. WAHNSINN!

Woher habe ich das diese Zahl? Die kommt von der DSO aus dem Jahresbericht 2014, das Heft habe ich heute bekommen. Ich war zum 10. Jahrestreffen der Transplantationsbeauftragten der Region NRW nach Essen zu Zeche Zollverein gefahren. 












Vor Ort habe ich mich mit K. getroffen, der ebenfalls wie ich beim 
BDO e.V. im Vorstand ist. Gemeinsam haben wir den Tag da verbracht.
Da ich mal wieder ein bisschen eher da war, habe ich mir noch ein wenig das Gelände der Zeche angeschaut und ein paar Bilder gemacht. Und dann bin ich die Rolltreppe die 24 m hochgeht, bestimmt 4 mal hoch und 4 mal runter gefahren. Das hat einfach Spaß gemacht. 

Wir melden uns oben an und bekamen jeder ein Namensschild um es an der Kleidung zu befestigen. Auch gab es eine Teilnahmebescheinigung.
Wir suchten uns einen Platz in der ersten Reihe. Dann ging es auch schon los mit der Begrüßung. 

 
Anschließend wurden die Programmpunkte abgehalten. Was mich sehr beeindruckt hat, war eine Gruppe Schüler/innen mit ihrer Lehrerin, die in der Schule das Thema Organspende durchgenommen haben. Nun erzählten die Schüler/innen von ihren Einstellungen bezüglich der Organspende. Sie waren sehr aufgeregt auf der Bühne und ich musste so mitfühlen. Mir pocherte auch das Herz vor Aufregung. Kenne es, auch wenn ich selber von einer Klasse stehe und meine Geschichte erzähle. Aber Hut ab, sie haben es toll gemacht und ihre Sichtweise war klasse. 


Gegen 12:30 Uhr gab es eine Mittagspause. In der Zeit durften wir uns am Buffet, was zu essen nehmen nehmen. Getränke standen ständig bereit für uns. 

Ich genoss die Aussicht von da oben, wir waren 38 Meter über der Erde. Also ganz oben auf dem Dach der Kohlenwäsche. Ich machte ein paar Fotos von der tollen Aussicht. 










 
Dann ging es auch schon weiter. Als ich zu meinem Platz zurückkam, war der Besetzt. Allerdings Wuste ich zu dem Zeitpunkt nicht von wem. Der nette Mann sah mich und K. und rutsche einen Stuhl weiter. Und meinte dann ganz locker, ich hätte ihn auch einfach runterschmeißen können. Ja klar, das merke ich mir, beim Nächsten mal mache ich das. Wir kamen ein bisschen ins Gespräch und dann wurde er auf die Bühne geholte. Nun bekam ich mit das er Michael Tönnies war, der ehemaliger Fußballspieler des MSV Duisburg und Stadionsprecher. 



 Wow, cool ich habe mich einfach mal locker flockig mit Michael Tönnies unterhalten. Er erzählte nun auf der Bühne von seiner Geschichte. Der litt an COPD Gold 4 mit Lungenemphysem und hatte nur noch eine Chance zu Überleben, durch eine Transplantation. Er wollte das alles nicht Hören und Wissen und bloggte ab. Bis seine Fan´s im sagten, das sie ihn noch brauchten. Und da schöpfte er den Mut und auch die Kraft, sie auf die Warteliste zu setzten. Er hatte drei Fehlalarme und beim vierten hat es dann endlich geklappt. Wie er so da oben am Erzählen war, konnte ich alles so sehr mitfühlen. Mir kamen sogar die Tränen, weil es so ergreifend war. Die Geschichte das er Angst hatte, ohne Sauerstoff Schlauch zu sein. Oder einfach mal Tief Luft holen. Er hatte Angst die Lunge kaputt zumachen. Heute ist er froh das wieder Luft bekommt und für seine Fans wieder da sein kann. Er hat auch ein Buch geschrieben „ Auf der Kippe – die zwei Leben des Michael Tönnies“. 

Als er fertig war auf der Bühne, setzte er sich direkt hinter mich. Mein Herz schlug wie verrückt, ich weiß nicht warum. Ich denke, weil mich seine Geschichte doch berührt hat. 

 
Nun folgten ein weiterer Vortrag, der sogar sehr lange war. Der zog sich mächtig in die Länge. Im Anschluss gab es noch mal eine Kaffee Pause.
Die Zeit nutzte ich, um noch mal ins Gespräch mit Michael Tönnies zu kommen. Dazu dreht ich mich einfach um auf meinem Stuhl und sprach ihn an. Ich sagte ihm, ich sei auch lungentransplantiert. Oh, echt? Sagte er. Seit wann? Cool nur ein Jahr Älter als ich. Wir unterhielten uns über die Ärzte der MHH, über Bronchoskopien, über das Gewicht und Sport. Das war irgendwie voll cool. Ich meine er ist ja schon jemand, den man kennt. Und ich rede da, als würden wir uns ewig kennen. Ich glaube das liegt am gleichen Schicksal, der Transplantation. Er sagte zu mir, er habe sich sehr lange nicht mehr mit einem transplantierten Unterhalten. Das wäre mal richtig toll gewesen, vor allem weil wir beiden einfach verstehen, wie es und geht, bei den Untersuchungen usw. 

Auf der Bühne sagte man zu ihn, dass er doch mal mit Roland Kaiser ein Lied siegen könnte. Da meinte er, eher würde Roland Kaiser mit ihm auf dem Fußballplatz stehen und Fußball Spielen, bevor er singen würde. Da hatte er die Lacher auf seiner Seite! Cooler Typ!

Ach und natürlich haben sich viele seiner Fans nun auch einen Organspendeausweis zugelegt. Solle Leute brauchen wir um mehr auf Organspende aufmerksam zu machen. 




 
Nach der kleinen Kaffee Pause ging es weiter mit noch zwei Programmpunkten. Über Richtlinien zur irreversiblen Hirnfunktionsausfall und zum Schluss für neue Wege und Unterstützungsleistungen der ÄKWL.
Die Veranstaltung war um 17 Uhr zu Ende gegangen. Nun machten K. und ich uns auf den Weg nach draußen. Aber zuvor musste ich noch eben in den Shop rein und mir einen Magneten für meine Sammlung kaufen. Dann fuhren wir die Rolltreppe wieder 24 Meter runter und verabschiedeten uns. Wir sehen uns ja nächste Woche schon wieder. 

Nun kann die letzten 4 Tage mich auf die Hochzeit am Samstag konzentrieren, damit auch Nix schief geht. Ich wünsche euch einen schönen Abend. Und wenn ihr mal in Ruhrpott seit, dann fahrt mal zur Zeche Zollverein in Essen, das lohnt sich echt!

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Danke für dein Kommentar... dickydackel