Donnerstag, 23. März 2017

Lebensboten-Verleihung an Mary Roos vom BDO und mein 5. Tx Geburtstag

 Am Montag den 20.03.2017 habe ich meinen 5. Transplantations Geburtstag gefeiert. Oder sagen wir mal so, ich habe ihn im Kreise meiner Familie einfach mal genossen und über die letzten 5 Jahre gesprochen. Dabei habe ich auch immer meine Spenderin im Gedanken gehabt. Denn ohne Sie wäre ich heute nicht hier. Ohne ihre Einwilligung zur Organspende, das ist ganz klar! Ich könnte dafür 1000 x Danke sagen aber eigentlich reicht das einfach nicht aus. Für das was sie mir geschenkt hat, kann nicht oft genug Danke sagen.


Ebenso habe ich nun die magischen 5 Jahre geknackt. Denn 50 % der transplantierten überleben nur die ersten 5 Jahre. Ich habe es somit Geschafft und bin sehr dankbar dafür, das es mir so gut geht. Nun kann ich weiter mein eisernes Ziel verfolgen und die 20 - 25 Jahre lungentransplantiert zu sein, zu schaffen! Wäre doch gelacht, wenn das nicht klappt ...

Und jetzt wo ich so Hunde frei bin, kann ich mich ja wieder mehr der Organspende widmen. Darum ging es am Mittwoch für mich nach Hamburg. Denn am Donnerstag 23.03.2017 haben wir vom Bundesverband der Organtransplantierten, den Lebensboten an die Sänger/Schauspielerin Mary Roos verliehen.
Der Lebensbote ist eine Auszeichnung für Menschenliebe, die sich im öffentlichen Leben für die Organspende einsetzten. Und dieses tut Mary Roos schon seit sehr sehr vielen Jahren. Seit 1998 trägt Sie einen Organspendeausweis, denn ihr selbst ist Wichtig anderen Menschen nach ihrem Tod noch Helfen zu können.

Mary Roos und der Lebensbote
Die Skulptur Lebensbote

Die Verleihung fand im Hotel Hafen Hamburg im Raum Elbe statt. Um 11 Uhr begann die Veranstaltung. Die Veranstaltung wurde mit einem Live Lied eröffnet durch Mary Kandorskaya, die wir am Mittwoch Abend an den Landungsbrücken in Hamburg Singen hörten. Sie war so wundervoll, das wir sie ansprachen, ob sie für uns 3 Lieder bei der Verleihung Singen möge. Sie sagte zu und kam morgens um 10:15 Uhr ins Hotel. So konnte sie noch einen Soundcheck machen.
  
Mary Roos war sehr begeistert von Mary´s Gesang. Wir alle im Raum, waren überwältig von der Stimme. Danach begrüßte Peter Fricke der Vorstandsvorsitzenden vom BDO Mary Roos und die Gäste. Es waren auch jede Menge Presse und TV da. RTL Nord, NDR und ZDF. Beim NDR lief der Bericht bereits am Donnerstagabend um 19:40 Uhr auf Niedersachsen Hamburg. Beim ZDF wird es bei Leute Heute laufen am Freitag ab 17:45 Uhr. Bei RTL Nord lief es am Donnerstagabend um 18 Uhr. Ich selbst habe den Bericht beim NDR gesehen.

Peter Fricke Vorstandsvorsitzender BDO bei der Begrüßung
  Nach dem Peter seine Begrüßung beendet hatte, durfte Dr. med. Detlef Bösebeck einen Vortrag halten über die Situation der Organspende in Deutschland. Ein sehr informativer Vortrag, der wieder deutlich machte, wo es bei der Organspende hapert. Es sind die Krankenhäuser, die keine potenziellen Spender melden. Die Bevölkerung ist zu 80 % für die Organspende. Somit gibt es noch viel zu tun für uns, das wir die Krankenhäuser mehr ins Visier nehmen.

Dr. med. Detlef Bösenbeck
 Nach diesem Vortag durfte dann, Dr. med. Axel Rahmel von der DSO seine Laudatio an Mary Roos vortragen. Er hat es super schön gemacht, mit vielen tollen Bilder von Mary Roos von damals bis heute. Mary war sehr erfreut über diesen tollen Bericht.
   
Dr. med. Axel Rahmel
Im Anschluss dran wurde nun der Lebensbote durch Peter Fricke und mich, an Mary Roos verliehen. Wir übergaben den Lebensboten und einen wunderschönen Blumenstrauß. Mary freute sich sehr über diese Auszeichnung.

Lebensboten übergabe durch Peter Fricke an Mary Roos






Nun durfte die Sängerin Mary (von der Straße) ihr zweites Lied Singen. Wieder einmal Mega schön. 



Danach war ich an der Reihe, ich durfte nun mein Statement Mary und den Gästen vorlesen. Ich war sehr aufgeregt aber ich habe mich nur auf Mary konzentriert und quasi mit ihr gesprochen. Als ich wieder zum Tisch zurückkonnte, lobte Mary mich für mein Statement und sagte mir, sie hatte Tränen in den Augen. So wie viele andere im Raum auch. Ich habe Mary Roos noch eine kleine Tasche geschenkt, die ich selbst genäht hatte. Sie freute sich riesig darüber und war mega überrascht, über den Innenstoff, der aus Noten bestand. Selbst ihre Managerin war hin und weg von der Tasche.

Ich trage mein Statement vor



Ich übergebe Mary Roos die Tasche

  
Nun durfte Mary zum Schluss auch noch einmal Danke sagen und erzählte uns dabei von Keven Kernut, der heute selbst herztransplantiert ist. Aber als sie ihn kennenlernte, hatte er ein Kunstherz eingebaut. Diese Geschichte von Kevin, berührte Mary so sehr, das sie auch heute noch im engen Kontakt mit ihm steht. Und sich sehr freut, dass es ihm heute wieder gut geht.



 Mary machte noch einmal ganz deutlich, das die Organspende wichtig ist und Leben Retten kann.
    
Hartmut Röstel (BDO-Schatzmeister), Claudia Krogul (BDO-Vorstandsmitglied), Mary Roos mit Skulptur "Lebensbote" und Blumenstrauß, Peter Fricke (Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Organtransplantierten e.V.), Luisa Huwe (BDO-Schriftführerin)



Dr. med Axel Rahmel und Mary Roos


Mary Kandorskaya und Mary Roos

Mary Roos und ich


Wolfgang Veit (11 Jahre lungentransplantiert), Burkhard Tapp (15 Jahre lungentransplantiert), Claudia Krogul (5 Jahre lungentransplantiert), Mary Roos, Peter Fricke (27 Jahre herztransplantiert), Hans-Joachim Neubert (27 Jahre herztransplantiert)


Dr. med. Detlef Bösebeck, Mary Roos, Dr. med. Axel Rahmel und Birgit Blome

Hans Scherer und Mary Roos

Hans Scherer und Mary Roos
 Nach Marys Dankes Geschichte übernahm Peter Fricke wieder das Wort. Nun waren wir am Ende angekommen. Jetzt durften die Kameraleute und Journalisten noch Interviews führen, mit Mary Roos. Auch mit mir haben sie eben noch ein Interview geführt, das ja dann am Abend im NDR lief. Vielleicht hat es ja einer von euch gesehen. Hier der Link zum Bericht!











 Es war eine sehr gelungene Verleihung. Danke an alle die waren und besonders an Mary Roos!

Samstag, 18. März 2017

Das leben geht weiter ...

... auch ohne meine Honey muss mein Leben weiter gehen. Die ersten 6 Tagen habe ich nun ohne meine Honey verbringen müssen. Und es werden noch viele weiter Tage folgen, denn sie wird NIE WIEDER zurückkommen.

Am Montag war das Loch riesen groß. Aufstehen ohne ins Körbchen zu gucken und Honey beim Schlafen zusehen zu können. Keine Hundepfoten die über das Laminat schleifen, wenn sie mit mir zusammen morgens runter ging. Kein Wuff, kein Blick oder sonstiges ...

Ich war am Heulen und konnte nicht einfach meinen gewohnten Ablauf machen. Ich war oft wie gelähmt, im Gedanken nur bei Honey. Das oft Minuten lang. Dann ging wirklich Nix mehr. Ich musste mich zwingen, wieder in der Realität anzukommen und nach vorne zu schauen. So machte ich mich am Montag auf dem Weg zu meiner Mama. Hauptsache raus hier von zuhause. Bloß nicht alleine in den Vier Wänden bleiben und Honey an jeder ecke Stehen sehen.

Bei meiner Mama konnte ich mich weiter ausweinen und wir redeten viel über Honey. Das tat gut. Am Abend fuhr ich zurück nach Hause aber so, das ich mit meinem Mann zusammen daheim eintraf. Bloß nicht alleine sein.
  
Die Nächte bekomme ich relativ gut rum, ich bin nur sehr früh wach und kann dann nicht mehr einschlafen. Weil ich dann anfange an Honey zu denken. Also stehe ich dann auf und versuche mich abzulenken. Am Dienstag morgen musste ich wieder nur weinen. Ich besorgte mir ein Grablicht und stellte es auf Honeys Grab ab. 

Ein Licht für dich, meine Maus! Schlaf gut... wir werden uns wiedersehen...
So sprach ich dann auch mit ihr. Das tue ich nun jeden Tag. Es hilft mir, den Schmerz zu ertragen. So langsam wird es aber besser. Ich kapiere es, das es für Honey das Beste war und das mein Leben jetzt ohne Hund weiter geht. Ich versuche es mir Positiv einzureden, das ich nun mehr Zeit für andere Dinge habe. Das ich einfach so wegfahren kann, ohne mir Gedanken zu machen, wohin mit Honey. Auch wenn das nie ein Problem war, ich konnte Honey immer bei meiner Mama abgeben, wenn ich unterwegs war. Allerdings hatte ich die letzten zwei Jahre Honey gegenüber schon ein schlechtes Gewissen, sie immer bei Mama zu Parken. Honey hing so an mir und jedes Mal schaute sie mir ganz traurig nach, wenn ich ohne sie wieder gefahren bin.
Das brach mir jedes Mal das Herz aber ich hatte ja keine andere Wahl.
Vielleicht ist es besser wenn ich mir erst mal keinen neuen Hund anschaffe und wirklich meine neue Zeit nutzte um noch mehr für die Organspende zu tun. Wenn ich so in meinen Kalender schaue, dann habe ich bis November auch einiges zu tun. Somit habe ich aus dem Grund schon keine Zeit für einen neunen Hund. Ich würde ihm/ihr nicht gerecht werden.

Die Woche über habe ich also versucht, so viel wie möglich zu Unternehmen, um mich abzulenken. Dabei habe ich mich am Freitag dann auch endlich mal wieder an die Nähmaschine gesetzt und mir ein Tulpenkleid genäht. Das Kleid habe ich mir vor einer Woche, als Honey noch da war, schon mal zur Probe genäht.










Links: Probekleid   Rechts: mein neues

Dieses Kleid werde ich nächste Woche anziehen, wenn ich in Hamburg bin und Mary Roos treffe. Ihr wird der Lebensbote verliehen vom BDO e. V. Ich freue mich schon richtig auf die zwei Tage, hier wieder raus zu kommen. Am Samstag (25.3.) werde ich dann in Essen sein, da veranstaltet die DSO ein Angehörigen Treffen der Spenderfamilien. Da werde ich dabei sein und mich Persönlich mit einen Vortrag bei den Spenderfamilien bedanken können. Darauf bin ich schon richtig gespannt.

Das Probekleid



Das Leben geht eben weiter ... auch ohne Honey und ohne Jim. Jetzt beginnt ein neuer Lebensabschnitt in meinem Leben und ich werde ihn genießen. Dazu werde ich am Montag (20.3.) erst einmal meinen 5 Tx Geburtstag feiern.
  
Ich möchte mich bei euch auch einmal bedanken, für die liebe Anteilnahme an Honeys Tod. Eure Worte haben mich aufgebaut, weiter zu machen! Danke!


 Lasst uns gemeinsam nach vorne schauen ...